Um das begehrte EM-Ticket zu ziehen, ging es für die 3×3-Herren um Fabian Giessmann, Denzel Agyeman, Linus Beikame und Miles Osei zum Europe Cup Qualifier nach Bratislava/SVK. In der Gruppenphase standen die Duelle gegen Estland, Polen und der Türkei auf dem Programm. Nach einer etwas überraschenden Auftaktniederlage gegen Estland, steigerte sich das Team von Disziplinchef Matthias Weber und besiegte sowohl Polen als auch die Türkei mit 21 erzielten Punkten. In der Zwischenrunde vor dem Halbfinale wartet nun die Ukraine.

Estland reifer

Im ersten Spiel begannen beide Teams auf Augenhöhe. Giessmann brachte nach knapp drei Minuten die erste deutsche Führung (4:3). Deutschland in der Folge am Drücker, aber ohne den nötigen offensiven Output, um sich eine komfortable Führung zu erspielen (7:6). Estland schlug mit zwei Zweiern zurück und entzog den deutschen Herren langsam aber sicher das Heft des Handelns (8:10). Giessmann, drehte nach einer eher unauffälligen Anfangsphase auf und kam in der Zone besser zu seinen Aktionen. Trotzdem fehlte dem deutschen Team der nötige Fokus und Variabilität in der Offense, wodurch Estland defensiv immer stabiler wirkten. In der Schlussphase taten sich beide Mannschaften offensiv schwer (13:14). Die 3×3-Herren fanden weiterhin keine Lösungen im eigenen Ballbesitz und konnten den Rückstand nicht mehr aufholen. Am Ende unterlag man 13:16.

Reaktion gezeigt

Durch die Auftaktniederlage stand das deutsche Team vor der Partie mit Polen unter Druck. Dementsprechend energisch starteten die 3×3-Herren und erarbeiteten sich über die aktiven Beikame und Giessmann eine 5:2-Führung. Polen foulte was das Zeug hielt, kam aber auch offensiv zu guten Aktionen und lag nach knapp vier Minuten mit Deutschland auf Augenhöhe (6:6). In der Folge war es ein klassisches Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem sich keine Mannschaft anhängen ließ und die gegnerischen Punkte zu kontern wusste. Als Polen kurzzeitig mit 9:10 in Führung lag, gelang Agyeman mit einem spektakulärem Dunk der Momentumwechsel. Binnen weniger Minuten verwandelte Deutschlands Nummer „1“ zwei Zweier und baute den Vorsprung auf 17:13 aus (7.). In der Schlussphase wurden die Polen Opfer ihrer vielen Teamfouls, wodurch Giessmann die Partie mit 21:17 von der Freiwurflinie entschied.

Giessmann dominant

Im für den weiteren Verlauf wichtigen Duell mit der Türkei, musste Deutschland auf Linus Beikame verzichten. Nichtsdestotrotz erwischte das DBB-Team den besseren Start und ging nach einem 5:0-Lauf mit 7:2 in Führung. Beeindruckend vor allem die Treffsicherheit von draußen. Oseis Zweier, vor dem auch Agyeman und Giessmann doppelt genetzt hatten, baute den deutschen Vorsprung auf sieben Punkte aus (12:5, 5.). In der Folge merkte man dem deutschen Team den fehlenden Wechselspieler erstmalig an. Die Türken mit drei Punkten in Serie, ehe Agyemans Dreier sein Ziel fand (14:8). In der Schlussphase übernahm Giessmann, gegen den die gegnerische Defensive keine Lösungen fand. Ob über Freiwürfe, Distanzwürfe oder Punkte in der Zone Giessmann legte sich die Verteidiger zu recht und entschied die Partie mit seinen vier unbeantworteten Punkten zum 21:11.

„Deutliche Steigerung“

Disziplinchef Matthias Weber: „Leider sind wir sehr fahrig ins Turnier gestartet und sind gegen Estland deutlich unter unseren Möglichkeiten geblieben. Danach haben wir aber eine andere Körpersprache an den Tag gelegt und gegen Polen zurück zu unseren Stärken gefunden. Auch mit der Partie gegen die Türkei können wir sehr zufrieden sein, zumal wir nur zu dritt spielen konnten.“

Für Deutschland spielten:

Denzel Agyeman (14 PTS, 3×3 St. Pauli/TK Hannover), Linus Beikame (7, 3×3 St. Pauli/TK Hannover), Fabian Giessmann (30, 3×3 St. Pauli/TK Hannover), Miles Osei (4, 3×3 St. Pauli)