Die deutsche 3×3 Frauen Nationalmannschaft hat in der Women’s Series ihren dritten Stop in zwei Wochen erfolgreich abgeschlossen. Die Mannschaft um Svenja Brunckhorst, Sonja Greinacher, Luana Rodefeld und Theresa Simon belegte beim Turnier in Baku vom 22. – 23. August 2023 den zweiten Platz.

Souveräner Auftritt

Im ersten Gruppenspiel gegen Litauen startete die Mannschaft direkt mit einem 3:0-Lauf. Litauen antwortete per Zweier, doch Deutschland ließ sich nicht beirren und kam unter dem Korb zu weiteren Zählern. Die Litauerinnen wussten sich oft nur mit Fouls zu helfen und hatten nach knapp drei Minuten bereits ihre Teamgrenze erreicht. So konnte sich die DBB-Auswahl absetzen (7:2, 6.). Auch wenn die 3×3-Damen im Anschluss ein wenig mit ihrer Wurfquote haderten, hielten sie mit physischer Defense die Führung von fünf Punkten. Litauen fand auch im Verlauf keine Antworten und fing an mehr Distanzwürfe zu nehmen. Die deutsche Mannschaft nutzte hingegen Räume in der Zone und scorte beständig weiter. Letztendlich gewann man das Spiel souverän und nach durchgängiger Führung mit 17:11.

Von Anfang an auf Siegkurs

Der Start im zweiten Gruppenspiel gegen Aserbaidschan war verhaltener als im ersten. Beide Teams tasteten sich zunächst ab, bis Deutschland durch einige gute Aktionen den Vorsprung ausbaute. Es war nun klar zu erkennen, dass die deutsche Mannschaft das bessere Team war. In der Offense kam sie immer wieder zum Korb und scorte einfache Punkte. Defensiv hingegen ließen sie nur schwere Würfe zu, was Aserbaidschan das Schritthalten zunehmend schwerer machte (10:4, 5.). Da der Gastgeber dazu mit Foulprobleme kämpfte, rückte ein mögliches Comeback in die Ferne. Das deutsche Team blieb souverän und schloss das Spiel in einer dominanten Schlussphase per Zweier von Svenja Brunckhorst frühzeitig mit 22:8 ab. Dadurch qualifizierte sich das Team aus Deutschland als Gruppenerster für das am zweiten Tag stattfindende Viertelfinale gegen Frankreich.

Hürde genommen

Die deutsche Mannschaft startete dynamisch gegen die Französinnen. Schnelle und kraftvolle Drives zum Korb ermöglichten die frühe Führung (2:1, 1.). Doch die Gegnerinnen kämpften um jeden Ball und staubten mehrere offensive Rebounds ab. Deshalb gelang es den DBB-Damen nicht sich abzusetzen. Ein And-One und verrückten Fade-Away-Dreier später, sahen sich die 3×3-Damen im Vorteil (7:2, 3.). In den Folgeminuten kam die deutsche Mannschaft vor allem über eine konsequente und aggressive Verteidigung. Einfache Punkte für Frankreich waren eine Rarität und in der Offensive zauberten Greinacher und Co. weiter. Der Putback-Korb von Simon stellte auf eine Sieben-Punkte-Führung (11:4, 6.). Immer wieder zogen Rodefeld und Brunckhorst erfolgreich in die Zone und netzten ein. Außerdem erzwang die deutsche Team-Defense Turnover, weswegen die Französinnen kaum einen offensiven Rhythmus aufbauen konnten. Zwei Minuten vor Schluss erspielte sich das deutsche Team die erste zweistellige Führung und erweiterte dadurch das Polster (15:5, 8.). Im Anschluss ließ die Intensität etwas nach und immer mehr französische Punkte wanderten auf die Anzeigetafel. Dennoch war der Sieg nie in Gefahr und die 3×3-Damen schlugen Frankreich souverän mit 16:9.

Im Rausch

Das Halbfinale gegen Polen startete auf Augenhöhe. Beide Mannschaften standen sicher in der Verteidigung und kämpften um jeden Ballbesitz. Doch erneut ließ die deutsche Mannschaft viele zweite Chancen zu, weswegen die Gegnerinnen die Führung an sich rissen (3:4, 2.). Diese eroberte Brunckhorst mit einem tiefen Zweier zurück. Es war ein schnelles Spiel mit guten Ballstafetten und viel Bewegung abseits des Balles. In den Folgeminuten erschwerten die DBB-Damen polnische Züge zum Korb und bauten somit die Führung weiter aus (9:5, 4.). Das deutsche Team knüpfte an ihrer bisherigen Leistungen an und spielte ihre Stärken aus. Anschließend netzte Rodefeld den nächsten Step-Back-Zweier und erhöhte dadurch auf eine Sechs-Punkte-Führung (13:7, 7.). Egal ob offensiv oder defensiv, die deutsche Mannschaft war hochkonzentriert. Als Greinacher nach wundervollem Anspiel von Simon auf 19:8 stellte, war der Finaleinzug beinahe perfekt. Letztlich war es erneut Greinacher, die das Spiel entschied und eine Minute vor Schluss per Distanzwurf auf 22:11 stellte.

Heiße Schlussphase

Im Finale wartete das Team „Düsseldorf ZOOS“ auf die 3×3-Damen. Die DBB-Mannschaft startete etwas nervös in die Begegnung und offenbarte zu viele Lücken in der Verteidigung. Die Gegner nutzten dies und die Körperlichkeit unterm Korb clever aus und übernahmen die Führung (1:4, 2.). Die DBB-Damen fanden anfangs keinen offensiven Rhythmus und hatten mit den Rebounds der Düsseldorfer Mannschaft zu kämpfen. Doch mit dem Distanzwurf von Brunckhorst kam das Team von Samir Suliman endgültig im Endspiel an (3:5, 3.). Energische Drives und zielstrebige Abschlüsse sorgten für ein Finale auf Augenhöhe. Schließlich traf Greinacher einen schwierigen Wurf aus der Drehung und stellte auf 6:6. Doch die Gegnerinnen hielten stets dagegen und gaben die Führung nicht ab. Besonders aus der Distanz, ließ das deutsche Team zu viele Treffer zu. Nun wanderten stetig Punkte auf beiden Seiten auf das Scoreboard (9:11, 7.). 90 Sekunden vor Schluss lagen die 3×3-Damen mit drei Punkten hinten, als Greinacher mit Bank verkürzte (11:13, 9.). In der Folge erzwang das deutsche Team durch ihre robuste und körperbetonte Verteidigung einen Ballverlust. Drive Rodefeld – 12:13. Doch einen gegnerischen Freiwurf und Zug zum Korb später, rückte der Sieg in weite Ferne. Die DBB-Auswahl warf nochmal alles rein, musste sich aber letztlich mit 14:15 geschlagen geben.

Für Deutschland spielten:

Svenja Brunckhorst (Team Bundeswehr), Sonja Greinacher (Team Bundeswehr), Luana Rodefeld (Team Bundeswehr), Theresa Simon (ALBA BERLIN)