Nachdem der erste WNBL-Erfolg eingetütet werden konnte, wollen die Talents BonnRhöndorf am kommenden Sonntag gegen New Basket Oberhausen nachlegen. Hochball in der U18 Mädchen-Bundesliga ist um 12.30 Uhr in der Sporthalle der Elisabeth-Selbert-Gesamtschule in Bad Godesberg.

Durch den Heimsieg (59:50) gegen die Cologne Regio Ladies vom letzten Wochenende rückten die Talents in der noch sehr jungen Tabelle erstmals unter die Top4 der Nordwest-Liga – und dabei an Oberhausen vorbei auf Rang vier. Beide Teams haben je ein Spiel gewinnen und zwei Partien abgeben müssen. Wobei die BonnRhöndorfer Auswahl hofft, den Rückenwind des erfolgreichen Heimdebuts mit in die nächste Aufgabe nehmen zu können. „Natürlich war die Nervosität des ersten Heimspiels spürbar, aber am Ende war die Heimkulisse ein entscheidender Faktor für den Sieg. Wir hoffen auch auf große Unterstützung im nächsten Sonntag“, fasst Teammanager Johannes Sünnen noch einmal die Ereignisse zusammen.

Oberhausen, das ist vor allem die 17-jährige Maja Manten, die unter den Körben fast nicht zu stoppen ist. Mit bisher 19,3 Rebounds pro Spiel dominiert der NBO-Forward die Liga. Dazu kommen mehr als zwölf Punkte pro Match. Laut Statistik ist sie damit die effektivste Spielerin im Nord-Westen. Zusammen mit ihrer Mitspielerin Sophie Dachmann (11,3 Punkte pro Spiel) liegt sie auch bei den Steals auf Rang eins und zwei des Klassements. Auf Oberhausens „Langfinger“ muss die bisher anfällige Talents-Offensive (86 Ballverluste in drei Matches) also besonders aufpassen.

Da trifft es sich ganz gut, dass Alexa Hans (Foto oben) am Sonntag – trotz dosiertem Einsatz – ein positives Comeback gegen Cologne feiern konnte. Nicola Happels Team braucht die Präsenz und Beweglichkeit der großen Centerin, wenn es Richtung Play-offs gehen soll. Es wird sicher eine der spannenden Fragen werden, wie sich Hans und Sahra Cissé (1,89 m) gegen Manten behaupten – oder besser noch – durchsetzen können. In den drei Partien bisher liefen für New Basket jeweils nur acht Spielerinnen auf. Mit einer derart kleinen Rotation wird die Belastung für die Spielerinnen natürlich schnell sehr hoch. Weit über 35 Minuten Spielzeit waren für Manten & Co an der Tagesordnung.

Eine Spielerin, die sicherlich gerne am Sonntag für die Talents auflaufen würde, aber noch nicht kann, ist Laura Telke. Die WBV-Kaderspielerin ist nach ihrer beim Bundesjugendlager erlittenen Knieverletzung leider noch nicht wieder wettkampfbereit. Schade für Laura, denn an der Oberhausener Seitenlinie steht mit Nicole Telke niemand Geringeres als ihre Mutter. Dass Laura Telke nicht mehr in Oberhausen spielt, sondern seit fast einem Jahr am Schloss Hagerhof im Sportinternat lebt und damit für die Talents aufläuft, hat natürlich basketballerische Gründe. Die Verbindung von Schule und Leistungssport ist in Rhöndorf einfach perfekt geregelt.

Happel erwartet ein offensivstarkes Team aus Oberhausen, gegen das man erneut eine sehr gute Defensivleistung zeigen muss, um den Sieg davonzutragen. Der Talents-Headcoach erwartet ein spannendes Spiel und hofft, dass das gleiche Team an den Start gehen kann wie gegen Köln. Einige der jungen Damen leiden unter den üblichen Erkältungssymptomen.

Die Talents wollen gegen Oberhausen mit ihren Guards punkten. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. So lief es für Kate Scheibli, Pauline Bantes und vor allem Greta Gomann zuletzt richtig gut. Letztgenannte wird immer stärker und hat sich zum Leader ihres Teams entwickelt. Unweigerlich zieht man Parallelen zu Greta Kröger, die die BG Bonn im Frühjahr ins Final Four führte. Gut für den, der eine Greta im WNBL-Kader hat…

WNBL-Gruppe Nordwest, Tabelle

(Bericht Talents BonnRhöndorf, Franz-Werner Krausgrill, Fotos: Jan Fante)