Die deutschen U16-Mädchen verlieren ihr erstes Spiel der FIBA U16 Women’s European Championship in Matosinhos/POR mit 54:55 (12:7, 17:10, 12:17, 13:21) gegen Litauen. Nachdem die Mannschaft von Bundestrainer Stefan Mienack lange geführt hatte, holten die Litauerinnen in der zweiten Halbzeit auf und entschieden den Krimi am Ende für sich.

Das zweite Spiel in Gruppe B steht für die deutschen Mädchen am Samstag um 19.30 Uhr gegen Spanien an (live und kostenlos im FIBA-Stream).

Hohe Führung in Halbzeit eins

Die deutsche Mannschaft startete mit viel Energie und einem Dreier von Maria Perner in die Partie. Zu Beginn des Spiels konnte sich kein Team wirklich einen Vorteil erarbeiten und es fielen wenige Würfe. Mitte des Viertels stand es 4:4. In der Folge setzte sich die deutsche Mannschaft etwas ab und ging dank großem Einsatz von Johanna Huppertz unter dem Korb mit 12:6 in Führung. Die Litauerinnen machten einige leichtsinnige Fehler, die das deutsche Team aber nicht immer konsequent ausnutzte. Nach zehn gespielten Minuten lautete der Zwischenstand 12:7.

Zu Beginn des zweiten Viertels schlichen sich auch bei der deutschen Mannschaft Fehler ein. Mit viel Einsatz konnten sie diese aber ausgleichen und ihre Führung dennoch ausbauen. Nach dreieinhalb Minuten schraubte Helena Englisch den Vorsprung mit einem Dreier auf zehn Punkte (19:9). In den zweiten fünf Minuten des zweiten Viertels hielt die deutsche Mannschaft die Litauerinnen weiter auf Abstand, auch wenn diese marginal näher kamen. Doch die deutschen Mädchen fanden immer wieder eine Antwort auf die Treffer ihrer Gegnerinnen. Zum Ende der ersten Halbzeit bauten sie ihren Vorsprung erneut etwas aus und gingen mit einer 29:17-Führung in die Kabine.

Krimi mit dem besseren Ende für Litauen

Auch zu Beginn des dritten Viertels hielt die deutsche Mannschaft ihren Vorsprung konstant hoch. Beide Teams hatten weiter ihre größten Probleme in der Offensive. In den ersten fünf Minuten der zweiten Halbzeit machte die deutsche Mannschaft nur drei Punkte, die Litauerinnen fünf (32:22). In den folgenden Minuten bis zum Viertelende unterliefen dem deutschen Team einige Fehler, weshalb Litauen wieder etwas herankam. Mit einem Zwischenstand von 41:34 gingen die Mannschaften in die letzten zehn Minuten.

Zu Beginn des vierten Viertels wurde das Spiel auf einmal knapp. Die Litauerinnen verkürzten ihren Rückstand innerhalb von eineinhalb Minuten auf nur noch einen Punkt und gingen nach drei Minuten sogar in Führung (42:43). Nun ging es hin und her. Etwas weniger als sechs Minuten vor dem Ende versenkte Paula Paradzik einen Dreier mit Foul zum 47:43, konnte den anschließenden Freiwurf aber nicht verwerten. Mit einer Freiwurfquote von nur 42 Prozent ließen die deutsche Mädchen an der Linie einiges liegen.

Die Litauerinnen schafften es wieder zu antworten. Etwas mehr als eine Minute vor Schluss glichen sie die Partie aus (50:50) und gingen kurz darauf erneut in Führung. Mit 19,5 Sekunden auf der Uhr baute Litauen seine Führung von der Freiwurflinie auf vier Punkte aus. Zwar konnte Chloé Emanga Noupoue mit einem Dreier noch einmal verkürzen, doch der deutschen Mannschaft lief die Zeit davon. So verloren sie nach einem harten Kampf mit 54:55.

„Wir sind mit unserer Entwicklung noch nicht am Ende“

Head Coach Stefan Mienack war nach der Niederlage enttäuscht, betonte aber das Entwicklungspotential seiner Mannschaft: „Vor dem ersten EM-Spiel waren wir sehr nervös. Wir sind trotzdem sehr, sehr gut ins Spiel gestartet, haben aber, obwohl wir sehr gut verteidigt und gereboundet haben, einige Chancen im Angriff liegen gelassen. Zur Halbzeitpause hätten wir deutlich höher in Führung gehen müssen. In der zweiten Halbzeit haben wir uns von der Zonenverteidigung der Litauerinnen einschüchtern lassen und sind langsam geworden. Wir haben offensiv sehr passiv agiert und haben über unsere eigenen Fehler Litauen wieder ins Spiel gebracht und zurückkommen lassen. In der letzten Minute hatten wir nochmal die Chance auszugleichen, haben die aber leider nicht genutzt. Wir sind bei diesem Turnier mit unserer Entwicklung noch nicht am Ende und müssen weitere Schritte gehen. Wir müssen aus den Fehlern von heute lernen und beim nächsten Mal das Spiel auch nach Hause bringen. Die Gruppe ist nach wie vor offen. Wir freuen uns auf das Spiel morgen gegen Spanien.“

Für Deutschland spielten

Julijana Blazic (TuS Lichterfelde, DNP), Karla Busch (USV Braunschweig, DNP), Chloé Emanga Noupoue (BSG Basket Ludwigsburg, ), Helena Englisch (MTV München, 14), Nafi Harz (TuS Lichterfelde), Lisa Hoffmann (SC Rist Wedel, 2), Johanna Huppertz (TG Neuss Tigers, 6), Sophia Müller (Citybasket Recklinghausen, 7), Chanel Ndi (TG Würzburg, 5), Paula Paradzik (USC Freiburg, 6), Maria Perner (TuS Bad Aibling/TSV 1880 Wasserburg, 8), Lisanne Räwer Tanguep (TSG Reutlingen)

Boxscore