Jetzt ist nur noch Platz elf drin. Die U20-Herren verlieren bei der FIBA U20 European Championship in Podgorica/MNE das Spiel um die Plätze 9-13 mit 59:67 (19:21, 6:23, 24:11, 10:12) gegen Italien. Nach einer packenden Partie und einer tollen Aufholjagd im dritten Viertel musste sich die Mannschaft von Head Coach Mario Dugandzic den Italienern knapp geschlagen geben.

Das letzte EM-Spiel der deutschen Mannschaft findet nun am Sonntag um 13.45 Uhr (live und kostenlos im FIBA-Stream) gegen den Verlierer der Partie Griechenland – Slowenien statt. Im letzten Spiel soll nochmal ein Sieg her, um das Turnier auf Platz elf zu beenden.

Katastrophales zweites Viertel

Das erste Viertel startete mit einem Feuerwerk auf beiden Seiten. Nach drei Minuten stand es 9:7 für die deutschen Herren. Die Partie war das gesamte Viertel sehr ausgeglichen. Keine Mannschaft konnte sich absetzen, Mitte des Viertels stand es 11:11.

Wie schon gegen Portugal legte die deutsche Mannschaft ein hohes Tempo vor, das Italien aber mitgehen konnte. Nach der Anfangsoffensive ließ die Treffsicherheit in der zweiten Hälfte des ersten Viertels etwas nach. Das Spiel blieb aber weiter eng und die deutsche Mannschaft ging mit zwei Punkten Rückstand in den zweiten Spielabschnitt (19:21).

Es ging rasant weiter: Die ersten zwei Punkte für das deutsche Team machte Elias Bagette, Italien punktete direkt im Anschluss. Doch auf einmal starteten die Italiener einen Run und zogen auf sieben Punkte davon, woraufhin Head Coach Mario Dugandzic die erste Auszeit nahm (21:28). Nach der Unterbrechung punkteten die Italiener wie nach Belieben. Die deutsche Mannschaft erarbeitete sich anfangs noch gute Möglichkeiten, brachte den Ball aber nicht im Korb unter.

Italien trat defensiv sehr aggressiv auf und ging Mitte des zweiten Viertels erstmals zweistellig in Führung (21:32). Bei der deutschen Mannschaft lief es offensiv gar nicht, nicht einmal die Freiwürfe fielen. Unnötige Fehler resultierten immer wieder in Ballverlusten und Punkten der Italiener. Nach sechseinhalb gespielten Minuten musste Mario Dugandzic seine zweite Auszeit nehmen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sein Team im zweiten Viertel nur zwei Punkte erzielt und verlor immer weiter den Anschluss (21:37).

Drei Minuten vor der Halbzeitpause dann endlich die nächsten Punkte für die DBB-Auswahl durch Len Schoormann, doch Italien scorte weiter. Die nicht vorhandene Treffsicherheit und die aggressive Verteidigung setzten der deutschen Mannschaft zu und sie schafften es nicht mehr, sich gute Würfe zu erarbeiten. Defensiv machten sie es den Italienern oft zu einfach, sodass diese bis zur Pause auf 19 Punkte wegzogen. Mit einem Zwischenstand von 25:44 ging es in die Kabine.

Die Aufholjagd

Nach dem Seitenwechsel punktete die deutsche Mannschaft durch Nolan Adekunle als erstes, doch auf beiden Seiten fielen zu Beginn wenige Punkte (29:46 nach vier Minuten). Die DBB-Auswahl zeigte sich verbessert und konnte den Rückstand etwas verkürzen. Zwar leisteten sie sich noch immer viele Fehler, doch die Würfe fielen deutlich besser.

Vier Minuten vor Ende des Viertels kam das deutsche Team durch einen Dreier von Evans Rapieque mit Ablauf der Wurfuhr wieder auf 13 Punkte heran, was Italien zu einer Auszeit zwang (37:50). Nach der Unterbrechung ließ die deutsche Mannschaft nicht nach: Ein Vier-Punkte-Spielzug von Len Schoormann und ein Steal plus Korbleger beim darauffolgenden Einwurf von Julius Böhmer verkürzten des Rückstand auf nur noch neun Punkte mit noch drei Minuten zu spielen im dritten Viertel (44:53).

Dieser Run bescherte der deutschen Mannschaft plötzlich einen Energieschub und das Momentum war nun klar auf ihrer Seite. Michael Rataj verkürzte von der Freiwurflinie auf nur noch sieben Punkte Rückstand. Auch defensiv waren die deutschen Herren voll da und erzwangen immer wieder Fehler und Ballverluste der Italiener, die sich durch die Entschlossenheit der deutschen Mannschaft verunsichern ließen. Zum Ende des Viertels kam das deutsche Team auf sechs Punkte heran und ging mit 49:55 in den Schlussabschnitt.

Die Energie nahmen die deutschen Herren mit ins vierte Viertel und erzwangen weitere Ballverluste, doch offensiv ließ die Treffsicherheit nach. Sie ließen jetzt zu viele Chancen liegen, um den Rückstand weiter zu verkürzen, vor allem an der Freiwurflinie. Dennoch erarbeiteten sie sich so viele Möglichkeiten, dass sie sich auf vier Punkte herankämpfen konnten. Bei Italien fielen die wenigen Würfe, die sie bekamen, gar nicht mehr. Erst nach vier Minuten erzielten sie ihre nächsten zwei Punkte. Daraufhin nahm Mario Dugandzic seine erste Auszeit in der zweiten Hälfte (53:59).

Mit noch immer sechs Punkten Rückstand war die deutsche Mannschaft voll im Spiel. Viereinhalb Minuten vor dem Ende verkürzte Len Schoormann auf nur noch drei Punkte Rückstand. Italien hatte vor allem offensiv große Probleme und kam durch die aggressive deutsche Verteidigung teilweise gar nicht bis zum Korb. Doch auch die DBB-Auswahl wurde nun nachlässiger. Sie produzierte selbst Ballverluste und ließ die Italiener öfter frei werfen, was diese dann doch ausnutzen konnten. Die deutsche Mannschaft schnupperte zwar immer wieder am Ausgleich, doch zu viele Fehler und Fehlwürfe ließen das nicht zu.

Zwei Minuten vor dem Ende führte Italien erneut mit sechs Punkten (58:64). Die verpassten Chancen setzten der deutschen Mannschaft zu und eine Minute vor dem Ende traf Abramo Canka für Italien zum 58:67 aus deutscher Sicht. Diesen Rückstand konnte die deutsche Mannschaft dann nicht mehr aufholen und musste sich am Ende mit 59:67 geschlagen geben.

„Das nutzen Teams gnadenlos aus“

Head Coach Mario Dugandzic: „In Halbzeit eins leisten wir uns zu viele fahrlässige Ballverluste, agieren überwiegend weich und bauen somit den Gegner auf. Das nutzen Teams hier gnadenlos aus. Aus diesem gegrabenen Loch kommst du bei einer EM eigentlich nicht mehr raus. Trotzdem erarbeiten wir uns in der zweiten Halbzeit erneut die Chance das Spiel an uns zu reißen, lassen dann aber in der entscheidenden Phase Freiwürfe liegen. Womöglich hat die Aufholjagd zu viel Kraft gekostet.“

Für Deutschland spielten:

Nolan Adekunle (ALBA BERLIN/SSV Lok Bernau, 8), Gian Aydinoglu (ALBA BERLIN/SSV Lok Bernau), Elias Baggette (Eisbären Bremerhaven, 2), Julius Böhmer (s.Oliver Würzburg, 9), Sananda Fru (Basketball Löwen Braunschweig, 4), Bent Leuchten (University of California-Irvine/USA, 1), Evans Rapieque (SYNTAINICS MBC/BSW Sixers, 3), Michael Rataj (Oregon State University/USA, 8), Elias Rödl (St. Anselm College/USA, DNP), Jordan Samare (FRAPORT SKYLINERS), Len Schoormann (Hamburg Towers, 20), Luc van Slooten (Basketball Löwen Braunschweig, 4).

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