Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft hat im Rahmen der World Cup Qualifiers einen ganz wichtigen Erfolg gelandet. In Israel setzte sich das Team von Bundestrainer Gordon Herbert mit 71:67 (12:15, 23:18, 14:18, 22:16) durch und verbesserte damit seine Ausgangsposition in Gruppe D enorm. 3.500 lautstarke Zuschauer in der ausverkauften Shlomo Group Arena in Tel Aviv sorgten für eine hitzige Atmosphäre. Am kommenden Montag, 28. Februar 2022, kommt es im SNP Dome Heidelberg zum erneuten Aufeinandertreffen beider Teams (19.30 Uhr). Tickets sind ab 16,- € in unserem Ticketshop verfügbar und – wie alle Länderspiele – wird auch diese Partie live und kostenlos für alle bei MagentaSport übertragen.

Herbert schickte zu Beginn Justus Hollatz, David Krämer, Dominic Lockhart, Robin Benzing und Jonas Wohlfarth-Bottermann aufs Parkett. Das DBB-Team hatte anfangs offensiv Probleme, zu klaren Aktionen zu kommen. Die Dreier fielen nicht, daraus resultierte der Rückstand nach drei Minuten (2:7). Dann traf Hollatz und auch die Defense hatte einige Stops. Beim 8:11 durch Michael Kessens war Deutschland besser im Spiel (6.). Max DiLeo kam zu seinem Debüt im Nationalteam und hängte sich gleich voll rein. Aber Israel blieb am Drücker (8:15, 7.), bis Christian Sengfelder einen wichtigen Zweier netzte, anschließend aber keinen Pfiff bekam. Sengfelder blieb erfolgreich am Brett (12:15, 10.), so lautete auch der Stand nach dem ersten Viertel.

Sengfelder versenkte einen Dreier zum Ausgleich, der aber umgehend ebenfalls aus der Distanz beantwortet wurde. Einige gute Chancen wurden auf deutscher Seite liegengelassen, aber es war weiterhin eng (17:21, 13.). Beim 17:26 holte Herbert sein Team zu einer ersten Auszeit zusammen (14.). Der Rückstand wurde zweistellig, aber Krämer war genau zur richtigen Zeit per Dreier und Freiwürfen zur Stelle (22:29, 15.). Hollatz` Dreier mit Ablauf der Uhr tat richtig gut, diesmal waren es die Israelis, die sich in eine Auszeit flüchteten (25:29, 16.). Drei Freiwurftreffer von Krämer brachten die DBB-Auswahl ganz nah an den Gegner heran (28:29, 17.) und der bärenstarke Sengfelder setzte sich zur deutschen Führung durch. Dann war die DBB-Auswahl zweimal nachlässig beim Rebound, Israel nutzte das sofort aus (30:33, 18.). Der Kapitän „checkte ein“, traf von weit draußen und wieder war der nicht zu stoppende Sengfelder da: 35:33 (19.). Zum Seitenwechsel war es bei dieser Führung geblieben.

Christian Sengfelder setzt sich unter dem gegnerischen Korb durch.
Foto: FIBA
Justus Hollatz im Duell mit Oldenburgs Max Heidegger.
Foto: FIBA

Das dritte Viertel begann mit einem „Monsterblock“ von Wohlfarth-Bottermann, gefolgt von einem angenommenen Offensivfoul des Ludwigsburger Centers. Lockhart traf einen Dreier zum 40:35, die Defense stand in diesen Minuten hervorragend. Den nächsten „WoBo“-Block nutzte er wenige Sekunden später selber per Dunk zum 42:35 (24.). Die Gastgeber wirkten konsterniert und nahmen eine frühe Auszeit. Das Publikum wurde lauter, als Israel umgehend antwortete (42:40, 24.). Das Momentum wanderte wieder auf die Seite des Heimteams, der Treffer von Hollatz zum 44:42 hatte daher große Bedeutung (26.). Die ING-Korbjäger wehrten sich (46:44, zwei Freiwürfe Benzing, 27.). DiLeo ließ einen Dreier zum 49:46 regnen (28.), dann aber fielen einige Distanzwürfe nicht, Israel war nach drei Vierteln vorne (49:51).

Israel eröffnete das Schlussviertel mit einem Dreier, Deutschland musste jetzt aufpassen. Lukas Wank stoppte den israelischen Lauf, es blieb aber bis dahin bei der deutschen Schwäche aus der Distanz (6/24 = 25% / 51:56, 33.). Robin Christen kam zu seinem Länderspieldebüt und war direkt per Dreier zur Stelle (54:56, 33.). Dann traf „endlich“ auch Benzing wieder und brachte sein Team in Führung (57:56, 34.). Es bahnte sich eine spannende Schlussphase an. Jetzt war Israel wieder da und punktete zum 57:59 (36.). Hollatz´ Dreier bedeutete das 60:59, gefolgt von einem Traumpass von Benzing auf Hollatz: 62:59 (37.). Hollatz wurde zm überragenden Akteur (Dreier zum 65:60, 39.). Israel konterte, aber Benzing war da: 67:63 (1´18). Die Halle kochte, aber Hollatz versenkte einen Freiwurf und Benzing jubelte über seinen Dreier zum 71:65 (´31). Israel konnte nicht mehr zurückschlagen, die DBB-Akteure freuten sich riesig über den wichtigen Sieg.

Stimmen

Kapitän Robin Benzing:
„Ich möchte jetzt kein Statement zum Spiel abgeben. Jeder weiß, was passiert ist und es ist nur eines wichtig: Wir müssen den Krieg stoppen!“ Auf Nachfrage zum Spiel: „Ich bin froh, dass der letzte Wurf reingegangen ist. Viele vorher waren in and out, einige auch einfach schlecht. Aber ich freue mich über das Vertrauen, das Coaches und Team in mich setzen.“

Bundestrainer Gordon Herbert:
„Es ist schrecklich, die Geschehnisse in der Ukraine am Fernsehen anschauen zu müssen. Dass eine solche Situation in der Welt im 21. Jahrhundert möglich ist, ist unglaublich für mich. Wir sind in Gedanken bei den Menschen in der Ukraine. Zum Spiel: Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Wir haben als Team zusammengestanden und mit Herz gespielt. Jeder möchte gerne für Deutschland spielen. Für mich ist das nächste Spiel gegen Israel, wie der Name schon sagt: Das nächste Spiel.“

Für Deutschland spielten:
Dominic Lockhart (brose Bamberg, 3), Robin Christen (Hamburg Towers, 3), Max DiLeo (Hamburg Towers, 3), Michael Kessens (Telekom Baskets Bonn, 4), Robin Benzing (Fortitudo Bologna/ITA, CAP, 17), Bastian Doreth (medi bayreuth, 0), Philipp Herkenhoff (ratiopharm ulm, dnp), Jonas Wohlfarth-Bottermann (MHP RIESEN Ludwigsburg, 4), Lukas Wank (FRAPORT SKYLINERS, 2), Justus Hollatz (Hamburg Towers, 16), Christian Sengfelder (brose Bamberg, 11), David Krämer (Basketball Löwen Braunschweig, 8).

Boxscore

Alle Infos zu den World Cup Qualifiers

Ticketinformationen für den World Cup Qualifier am Montag, 28. Februar 2022, um 19.30 Uhr im SNP Dome Heidelberg (live und kostenlos bei MagentaSport), erneut gegen Israel.