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Mit zwei Handicaps sollte das Team eine ganze Saison zu kämpfen haben: Die Körpergröße der Spielerinnen und die Tiefe der Bank.
Das war dem Verein natürlich von Anfang an klar und Sandra Rosanke hat die Mädchen deshalb eingeschworen: „Wir kämpfen um jeden Ball, wir bleiben nie stehen, wir gehen immer dort hin wo es weh tut – Geheult wird nach dem Spiel.“ So entwickelte sich ein sehr dynamischer und physisch anspruchsvoller Stil Basketball zu spielen, der natürlich durch das Training und die Einsätze in der 1. Bundesliga für fünf Spielerinnen noch kultiviert wurde.
Zugegeben, von Gegenspielerinnen, Zuschauern und manchmal auch von Schiedsrichtern nicht gern gesehen. So konnten aber über die gesamte Saison die Defizite ausgeglichen werden, selbst als nach einer Sehnenverletzung im ersten Spiel Janina Schinkel für mehrere Wochen ausfiel.
Nach vielen Jahren endlich wieder das TOP 4 zu erreichen war ein Riesenerfolg für die hallesche Vereinsmannschaft mit einem recht kleinen regionalen Einzugsbereich, aber wenn man nun schon mal in München war, wollte man auch gewinnen. Schon die Mannschaftsvorstellung der beiden Halbfinalgegner Halle und Rhöndorf ließ die Schwere der Aufgabe ahnen. Da standen drei Spielerinnen vom Rhein mit stattlichen 1,93 m Körpergröße Lena Büschel mit 1,85m gegenüber. Dass Büschel in diesem Spiel letztlich ein DoubleDouble gelang, ist absolut bemerkenswert.
Der Spielverlauf bis Mitte des 2. Viertels gestaltetet sich für Halle bedenklich. 12 Punkten Rückstand lief man nach, als ein Ruck durch die Mannschaft ging. Die schon beschriebenen Fighter-Qualitäten gaben dann in einem bis zur letzten Minute offenen Spiel den Ausschlag für den 61:56-Sieg der Hallenserinnen.
Nebenbei bemerkt, führte das Schicksal beide Teams als Schulmannschaften Schloß Hagerhof Bad Honnef und Sportschulen Halle nur knapp eine Woche später, genau als diese Zeilen entstanden, in Berlin beim Wettbewerb „ Jugend trainiert für Olympia“ im Halbfinale erneut gegeneinander. Das glückliche Ende hatte wieder Halle denkbar knapp mit einem Punkt (27:26) in den Händen.
Genau 1:41 am Anfang des Finalspiels hatte Halle in Führung liegend Hoffnungen den ganz großen Coup zu landen, dann übernahmen die Niedersächsinnen aus Wolfenbüttel/Braunschweig die Regie und gaben sie bis zum Schluss nie wieder her. Zu einer nochmaligen kämpferischen Leistung wie im Halbfinale waren die JUNIOR-LIONS nicht mehr fähig. Wohl hatten die Halleserinnen schon einen Plan, wie ihren Gegenspielerinnen beizukommen wäre, allein sie kamen immer die entscheidenden Zentimeter oder Zehntelsekunden zu spät, was letztlich dazu führte, dass am Ende drei Spielerinnen den Sieg der Girls Baskets Braunschweig-Wolfenbüttel (77:62) von der Bank beobachten mussten. Auf zwischenzeitliche Weckrufe, wie z.B. das Vierpunkte-Spiel von Luzie Niederhausen kam postwendend eine Antwort, vornehmlich von den überragenden Rosemeyer-Schwestern.
Der Deutsche Meistertitel ging absolut verdient an die Niedersachsen, die drei von zwei Spielen der Saison gegen Halle für sich entscheiden konnten und es unabhängig davon allein für die dritte Endrundenteilnahme in Folge verdient hatten.
Tränen bei den Hallenserinnen am Schluss, nicht für die Niederlage sondern „weil es aus ist“, so eine Spielerin schluchzend. Sie meinte damit, dass das Team in dieser Zusammensetzung wohl noch die Norddeutschen Meisterschaften w17 und w19, vielleicht den Deutschland-Pokal und ganz sicher den Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ spielen wird, aber nie mehr in der WNBL. Sieben Abgänge werden bei neuen JUNIOR-LIONS wohl nicht gleichwertig zu ersetzen sein.
Der goldene Jahrgang der 99er wird den Kern der neuen Regionalliga-Mannschaft ( LIONS RESERVE) bilden, mit dem Bundesligateam von Spandau trainieren und spielen und es wird sich hoffentlich sehr schnell zeigen, dass die WNBL eine wichtige Station, aber eben nur eine Durchgangsstation für die Entwicklung junger, leistungsstarker, deutscher Spielerinnen war.
Bericht: Günther Hebner (Halle Junior Lions)
Foto: Thomas Brüning