Alle Nachwuchs-Nationalmannschaften ab U16 nahmen im Sommer 2021 an den sogenannten FIBA Youth Challengers teil, die als Ersatz für die regulären Europameisterschaften mit jeweils sechs Teams durchgeführt wurden.

U15-Mädchen
Im Rahmen des alljährlichen Ramunas Siskauskas Basketball Tournament im litauischen Kaunas sammelte das weibliche U15-Team von Head Coach Janet Fowler-Michel erstmals internationale Spielerfahrung. Die deutschen U15-Mädchen trafen in diesem Jahr zweimal auf Litauen (I und II) und mussten sich zudem gegen das lettische Team beweisen. Dabei unterlag die DBB-Auswahl in den ersten beiden Turnierspielen Litauen II mit 58:67 und auch Lettland nach einer Partie auf Augenhöhe mit einem hauchdünnen 55:57. Allerdings setzte sich das deutsche Team in einem physischen Spiel mit 72:69 gegen die erste Auswahl Litauens durch. „Dieses Turnier war so wichtig für unser U15-Programm. Hier haben die Spielerinnen super Voraussetzungen, können internationale Spielerfahrung sammeln und sich gegen drei Top U15-Mannschaften zu messen“, bilanzierte Fowler-Michel nach dem Turnier. Außer einem gemeinsamen Lehrgang mit der weiblichen U16-Mannschaft hatten die U15-Mädchen in diesem Sommer, aufgrund der immer noch angespannten Corona-Lage, keine weitere Möglichkeit internationale Spielerfahrung zu sammeln.

U16-Mädchen
Den FIBA-Challenger und somit die Möglichkeit, sich als Gruppenerster oder Gruppenzweiter für den U17 World Cup 2022 in Ungarn zu qualifizieren, fest im Blick absolvierte das weibliche U16-Team von Bundestrainer Stefan Mienack zahlreiche Lehrgänge und Testspiele in diesem Jahr. Nach erfolgreichen Länderspielen gegen Belgien und Frankreich, aber auch Niederlagen gegen Russland und Polen, fühlte sich die DBB-Auswahl gut vorbereitet für den anstehenden FIBA U16 Women European Challenger in Helsinki (Finnland). Die deutschen U16-Mädchen erwischten dabei mit einem 65:47-Sieg über Griechenland einen guten Start ins Turnier. Doch dann folgten zwei Enttäuschungen. Nach zwei knappen Niederlagen gegen die Teams aus Lettland (56:57) und Finnland (60:62) hatte das deutsche Team nur noch sehr geringe Chancen auf die WM-Qualifikation. Auch im Spiel gegen die favorisierten Französinnen zog das Mienack-Team mit 51:77 den Kürzeren und musste nun auf einige glückliche Ergebnisse der gegnerischen Teams hoffen, um sich im Fünfervergleich von Platz zwei bis sechs noch durchsetzen zu können. Das letzte Spiel gegen Bulgarien hatte beinahe Endspielcharakter und die DBB-Auswahl ging, nach wechselnder Führung im vorherigen Spielverlauf, mit 47:47 ins letzte Viertel. Letztlich startete Deutschland durch gute Defense und starke offensive Aktionen einen 10:0-Lauf und setzte mit dem herausragenden Sieg von 70:55 den ersten Grundstein für eine immer noch mögliche U17 WM-Teilnahme. Insbesondere Annika Soltau überzeugte über die gesamte „Mini-EM“ mit durchschnittlichen 17,4 Punkten und 11,4 Rebounds pro Spiel. Was zu Beginn noch nach komplizierten Wenn-dann-Bedingungen geklungen hatte, wurde für die deutsche Mannschaft dann umjubelte Wirklichkeit (Foto oben). Durch den finalen Sieg der Griechinnen kam es zu dem besagten Fünfervergleich und das deutsche Team sicherte sich durch das Korbverhältnis den zweiten Tabellenplatz. Somit war für Deutschland die Qualifikation für den U17 World Cup, der vom 23. bis 31. Juli 2022 in Debrecen/HUN stattfindet, in trockenen Tüchern.

U18-Mädchen
Auch die U18-Mädchen (Foto re. Lina Falk) gingen nach der internationalen „Corona-Spielpause“ 2020 durch die Lehrgänge und die überzeugenden Siege gegen Tschechien und Luxemburg gut gerüstet in den FIBA U18 Women European Challenger 2021 im lettischen Riga. Allerdings waren zunächst die Challenger-Gegner Portugal, Lettland und Kroatien zu stark für das deutsche Team von Head Coach Hanna Ballhaus. Zum Auftakt gegen quirlige Portugiesinnen musste das DBB-Team erst einmal einen gemeinsamen Spielrhythmus finden und sich nach spannenden 40 Minuten mit 53:67 geschlagen geben. In den Partien gegen Lettland (49:57) und Kroatien (71:76) konnten die deutschen U18-Mädchen keine Siege verzeichnen, aber den Punkteabstand zu den Gegnern weiter verringern. Danach kam die Wende für das deutsche Team. In einem ausgeglichenen Spiel gegen Russland drehte die deutsche Mannschaft das letzte Viertel und setzte sich mit 64:60 durch. Insbesondere in der Defense überzeugten die deutschen U18-Mädchen als Team und belohnten sich dafür mit dem ersten Turniersieg. Von da an war der Knoten geplatzt und das Ballhaus-Team setzte mit einem deutlichen 71:50 gegen Rumänien zum Turnierende nochmal ein Ausrufezeichen. Auch in diesem Spiel konnte Deutschland durch konsequente Verteidigung und ein darauffolgendes, schnelles Umschaltspiel die Führung behaupten. Letztlich erspielte sich die DBB-Auswahl Gruppenplatz vier. „Es hat den Spielerinnen gutgetan und das ist in diesem Sommer das wichtigste, dass sie auf internationalem Niveau spielen können, dass sie die Möglichkeit haben, sich über diese Spiele weiterzuentwickeln“, zog Hanna Ballhaus nach dem Challenger Bilanz.

U20-Damen
Das weibliche U20-Team von Headcoach Sidney Parsons startete als erstes deutsches Team in die diesjährigen FIBA Challenger-Turniere, die aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie eine vereinfachte Form der Europameisterschaften darstellten. Nachdem die DBB-Auswahl zwei Siege gegen Luxemburg und die Niederlande in der Vorbereitung eingefahren hatte, aber auch eine deutliche Niederlage gegen Belgien einstecken musste, gingen die deutschen U20-Damen den FIBA U20 Women European Challenger im bulgarischen Sofia wie eine „richtige“ Europameisterschaft an. Froh darüber, dass endlich wieder internationale Wettbewerbe, wenn auch in einem kleineren Rahmen, stattfinden konnten, bestritt die deutsche Mannschaft das erste Spiel gegen Kroatien. Nach einem „toten“ dritten Viertel ohne jegliche Punkte für Deutschland wackelte der Auftaktsieg des deutschen Aufgebots. Kurz vor Spielende jedoch rettete sich das Parsons-Team in die Overtime und setzte sich dort mit 47:45 durch. Nach der Niederlage gegen Lettland (56:66) in Spiel zwei berappelten sich die deutschen U20-Damen und bezwangen die Gastgeberinnen aus Bulgarien deutlich mit 77:51. In den beiden letzten Partien unterlagen die deutschen Spielerinnen Belgien (62:70) und hauchdünn Italien (49:50). Somit stand unter dem Strich Platz vier für das weibliche U20-Team beim FIBA U20 Women European Challenger, den Head Coach Sydney Parsons mit den Worten „Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, die sich in jedem Spiel weiterentwickelt hat. Das war unser Ziel in diesem Sommer!“ bilanzierte.