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„Wir haben gegen Italien sehr viele gute Würfe im Schnellangriff generiert. In der Endphase hatten wir dann zu viele Ballverluste, die uns das Genick gebrochen haben. Da müssen wir in der Organisation besser sein. Nigeria ist eine sehr athletische Mannschaft. Wir müssen schnell zurückkommen, bei den Rebounds stark sein und körperlich dagegenhalten. Klar waren wir nach dem Italienspiel für den Augenblick enttäuscht. Aber jeder weiß, dass das nächste Spiel vorentscheidend sein kann. Alle sind hoch motiviert.“
Das bestätigt Maodo Lô (Foto), im Spiel gegen Italien der deutsche Topscorer, der sich einem Mini-Interview stellte:
Du hast nach dem Italienspiel sehr verärgert gewirkt. Hat sich das ein bisschen gelegt?
Ja, ich war sehr verärgert und habe heute immer noch sehr viel Wut. Aber man merkt, das Turnier geht weiter, es ist noch nichts verloren, wir haben es noch in der eigenen Hand uns zu qualifizieren. Daher hat sich das auf jeden Fall schon ein bisschen gelegt.
Habt ihr das Spiel eures nächsten Gegners Nigeria gesehen?
Ich bin dabei, das Spiel noch einmal nachzuschauen, Teile habe ich schon geguckt. Um halt Nigeria zu analysieren. Wir haben auch im Training schon ein paar Sachen angesprochen, also wir sind voll dabei, uns auf Nigeria vorzubereiten.
Was erwartest du von Nigeria, wie müsst ihr gegen sie spielen?
Wir erwarten eine sehr, sehr physische, sehr athletische Mannschaft, die in der Lage ist Transition zu spielen, die in der Lage ist zu ’schmeißen‘, wenn man keinen Druck macht. Es wird ein sehr physisches, energisches Spiel.
Was müsst ihr im Gegensatz zum Italienspiel anders machen?
Wir müssen die letzten vier Minuten zu Ende spielen. Mit klarer Idee und mit klarer Organisation. 36 Minuten reichen nicht, das hat man gegen Italien gesehen. Hätten wir vier Minuten weitergespielt, hätten wir gewonnen. Wir müssen das nächste Spiel 40 Minuten lang spielen.
Wie ist das Leben im Olympischen Dorf? Hattest du es dir so vorgestellt?
Es ist schon so, wie ich es mir vorgestellt habe. Viele Nationen, viele verschiedene Athlet:innen. Es ist auf jeden Fall eine wahnsinnige Erfahrung und sehr besonders hier.
Hast du schon Sportler:innen anderer Sportarten getroffen?
Ich war ja auf der Columbia University und neun Columbia-Athleten sind hier. Einige von denen habe ich schon gesehen und mit denen ein bisschen gequatscht. Auch hier im Deutschen Haus schon mit ein paar Leuten. Auf jeden Fall gibt es Interaktion und es ist schon eine coole Atmosphäre.
Analyse Nigeria:
In der ersten Partie in Tokio unterlagen die Nigerianer Australien mit 67:84 (23:23, 17:20, 12:15, 15:26). Dabei war die Partie allerdings lange offen, die Entscheidung fiel erst im Schlussviertel. Beste Werfer bei Nigeria waren Obi Emegano (12), Josh Okogie (11), Jordan Nwora (10) und Precious Achiuwa (10).
Die Westafrikaner haben gerade in jüngster Vergangenheit immer wieder auf sich aufmerksam machen können. Noch vor wenigen Jahren international wenig erfolgreich, qualifizierten sich die „Tiger“ 2012 und 2016 für die Olympischen Spiele und spielten die letzten zwei Finals der AfroBasket mit – wobei sie 2015 das Turnier gewannen. Beim World Cup in China als eines der besten Defensiv-Teams aufgefallen, waren die Nigerianer als stärkste afrikanische Mannschaft für die Spiele in Tokio gesetzt. Die starke Form vor Olympia konnte die Mannschaft von Coach Mike Brown zuletzt nochmal doppelt unterstreichen, indem sie überraschend als erstes afrikanisches Team überhaupt Team USA mit 90:87 in einem Freundschaftsspiel am 10. Juli schlugen. Besonders süß schmeckte der Sieg, da man gegen die USA noch 2012 bei den Spielen in London eine Rekordniederlage (156:73) hinnehmen musste.
Dass die Nigerianer nach eigener Aussage nach Tokio geflogen sind, um zu gewinnen, zeigt weiter auf, wie sich das Selbstbewusstsein der Mannschaft gewandelt hat. Und das nicht ganz zu Unrecht: In Gruppe B hat keine Nationalmannschaft so viele NBA-Spieler in ihren Reihen wie die Mannschaft in grün und weiß: Acht der Zwölf Kaderspieler stehen in Nordamerika unter Vertrag. Darunter junge Talente wie Miamis Prechious Achiuwa (21 Jahre), Josh Okogie (22, Minnesota Timberwolves), Chikezie Okpala (22, Miami Heat) und Jordan Nwora (22, Milwaukee Bucks). Generell sind die Spieler im Kader von Coach Mike Brown mit knapp 25 Jahren im Durchschnitt ziemlich jung und spielen vor allem ihre Athletik aus. So führten die Tiger 2019 in China die Blockstatistiken an und waren auch in Sachen Rebounds unter den zehn besten Mannschaften.
Der Kopf dieses jungen, talentierten Teams ist seit etwa einem Jahr mit Mike Brown ein Coach, der bereits auf höchstem Niveau an der Seitenlinie stand. Als Assistant noch unter Gregg Popovich angelernt führte er bereits 2007 die Cleveland Cavaliers in die NBA Finals und wurde zwei Jahre später zum „Coach oft he Year“ von Amerikas stärkster Liga gewählt. Diese Turnier-Erfahrung und -Mentalität versucht der 51-Jährige nun auch nach Tokio mitbringen.
In Sachen Länderspielhistorie sind die Westafrikaner für Deutschland ein beinahe unbeschriebenes Blatt. Das bisher einzige Spiel der beiden Nationen gewann Deutschland bei der Weltmeisterschaft 2006 knapp mit 78:77 – in Japan.
Alle Infos, Ergebnisse, Tabellen und Statistiken zum Olympischen Basketballturnier gibt es hier.
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Spieltermine DBB-Herren Gruppe B:
Mittwoch, 28. Juli 2021, 03.00 Uhr: Deutschland – Nigeria
Samstag, 31. Juli 2021, 10.20 Uhr: Deutschland – Australien