Wer hätte das gedacht, die Pfalz-Towers beenden die Vorrunde mit einem soliden vierten Platz in der U18-WNBL Gruppe Süd und spielen in den Playoffs. Wer zu Saisonbeginn glaubte, das wäre ein realistisches Ziel, war entweder ein unverbesserlicher Optimist oder war nicht wirklich mit den Widrigkeiten der Mannschaft vertraut. Eine buntgemischte, zusammengewürfelte Mannschaft, deren Spielerinnen aus der Nähe, wie Sandhausen (Annika Soltau), Kirchheimbolanden (Geschwister Bauer, Sonja Heinemeyer), aus der mittleren Entfernung, wie Weiterstadt (Malin Beuck), Schwäbisch Hall (Annika Heck) und aus dem 300 Km entfernten Konstanz (Maria Vidovic) zum Spiel nach Schifferstadt kommen, da sind gemeinsame Trainingszeiten eine absolute Rarität. Umso erstaunlicher, das Julian Krieger, der Trainer der Pfalz-Towers, aus so vielen Talenten in kurzer Zeit eine spielstarke Mannschaft geformt hat. In der Mannschaft herrscht ein guter Geist und entsprechend treten die jungen Spielerinnen auf. Gegen die Basket-Girls konnten sie das am letzten Wochenende auch wieder beweisen. Vielleicht fehlt dann doch über die gesamte Spieldauer die entsprechende Kontinuität, aber letztendlich waren die Pfalz-Towers wieder erfolgreich.

Im ersten Viertel lagen beide Mannschaften gleich auf, lieferten sich ein Korb an Korb-Rennen und mit den letzten zwei Würfen von Bianca Helmig (die ersten sechs von 32 Pkten), ging das Viertel mit einem Vorsprung von drei Punkten an die Pfalz-Towers. In den ersten 40 Sekunden des zweiten Viertels, abermals B. Helmig mit fünf Punkten, Körbe von Annika Holzschuh, Annika Soltau und Malin Beuck folgten und zur Halbzeit hatten sich die Pfalz-Towers einen komfortabel Vorsprung von 14 Punkten heraus gespielt.

Die Devise den Vorsprung auszubauen verfing nicht wirklich bei den Towers. Die Basket-Girls standen nun besser, verteidigten resoluter, ließen nur acht Punkte für die Towers zu und trafen. Neben den ersten Fünf Julia Wroblewski (9 Pkte.), Tilly Bohnenberg (10 Pkte.), Marie Klähn (9 Pkte.) und Eleah Steins (11 Pkte.) traf jetzt auch die Bank mit Lisa Bender (6 Pkte.), Sophia Feilhauer (3 Pkte.) und Michelle Pohl (9 Pkte.). Mit 17 Punkten zogen bis auf fünf Zähler an die Pfalz-Towers heran.

Das Spiel gewann nun an Würze, es wurde noch mal richtig spannend und verdammt knapp. Zunächst aber baute Helmig mit einen Dreier den Vorsprung aus, die Gäste zogen nach und Klähn brachte die Girls vom Rhein-Neckar mit einem Zweier vier Minuten vor Schluss in Führung. Steins setzte noch einen Zweier drauf. 58:55 und noch 3:20 auf der Spieluhr. Holzschuh steigt in die Luft, wirft und trifft. Helmig triff zum 59:58 und noch 2:30 Spielzeit. Helmig macht einen Dreier, die Siegesfaust fordert die Mitspielerinnen auf, noch mal alles zu geben, Foul und Bohneberg versenkt die beiden Freiwürfe. 62:60, die letzten 80 Sekunden, Soltau macht einen Zweier, die Halle steht Kopf und die Gäste nehmen 15 Sekunden vor Schluss ihre vorletzte Auszeit. Die Pfalz-Towers in Ballbesitz, Beuck will mit einem Dreier den Deckel drauf machen, verfehlt, Rebound durch Holzschuh, Foul, Helmig wird angespielt, Foul – Helmig vergibt den ersten Freiwurf, der Zweite sitzt – Auszeit zwei Sekunden vor Schluss. Basketball pur! Hier hilft nur noch ein Dreier, um die Overtime zu erreichen – Steins übernimmt Verantwortung und trifft, Respekt, den Ring! Mit 65:62 gewinnen die Pfalz-Towers das Rhein-Neckar-Derby und sind überglücklich, eine beachtenswerte Saison gespielt zu haben.

Die Viertel im Überblick: 15:12; 25:14; 8:17; 17:19.
Für Pfalz-Towers spielten: Bianca Helmig (32 Punkte, 3 Rebounds, 4 Assist) , Nathalie Helmig (2), Annika Holzschuh (10,4,3), Cosima Ermert, Annika Heck (2,1), Emma Bauer, Maria Vidovic (8), Malin Beuck (9,9,4) und Annika Soltau (10,11).

In zehn Spielen der Pfalz-Towers ist Annika Soltau acht mal dabei gewesen und hat in jeden Spiel ein Double-Double erreicht.

(Bericht Pfalz Towers, Michael Klingenburg)