Erster Schritt aus dem Tal der Enttäuschung. Erster Schritt auf dem Weg, das wahre Potenzial des Teams abzurufen. Und vor allem: Erster Schritt in Richtung Olympia-Qualifikationsturnier! Mit dem 96:62 (28:17, 20:19, 18:13, 30:13) gegen Jordanien ist der deutschen Basketball-Nationalmannschaft der Herren bei FIBA Basketball World Cup heute der ersehnte erste Erfolg gelungen. Für das Team von Bundestrainer Henrik Rödl geht es nun in Shanghai mit den Spielen gegen Senegal und Kanada weiter (7./9. September 2019).

Im dritten Spiel kam die deutsche Mannschaft mit Dennis Schröder, Ismet Akpinar, Paul Zipser (Foto unten), Daniel Theis und Maximilian Kleber offensiv erstmals gut aus den Startlöchern. Der Ball wurde gut geteilt, Kleber punktete per Dreier zum 10:7, Theis machte das 12:7 in einer temporeichen Partie (3.). Kleber begann stark, die Defense legte langsam zu, Theis holte sich schon sein zweites Foul, markierte aber per Dreier das 20:12 (6.). Gefolgt von einem „Monster Alley oop“ (Foto) von Theis auf Kleber, der das Publikum von den Sitzen riss. Schröders erster Wurf führte zum 25:17 (Dreier, 8.). Deutschland war das bessere Team und zeigte das auch (28:17, Dreier Johannes Voigtmann, 10.).

Die DBB-Auswahl leistete sich zu Beginn des zweiten Viertels einige Unkonzentriertheiten beim Rebounding, beim Passen und in der Verteidigung, so blieb Jordanien im Spiel (30:26, 13.), Auszeit Deutschland. Minutenlang lief es nicht zusammen im deutschen Spiel und Jordanien nutzte diese Schwächephase. Erst Klebers dritter Dreier brachte Deutschland wieder auf Kurs, Schröder meldete sich mit dem 36:28 zurück (Dreier, 16.). Der Gegner blieb immer gefährlich, aber in dieser Phase fielen die Dreier der ING-Korbjäger (39:31, Akpinar). Kleber war kaum zu bremsen und per „put back“ erfolgreich, das dritte Foul von Theis für angebliches „flopping“ tat aber weh. Johannes Thiemann sah seine ersten WM-Minuten und durfte sich gleich mit Jordaniens starkem Center Al Dwairi messen. Nach Zipser-Dreier und Schröder-Punkten nach einem beeindruckenden Sprint über das gesamte Feld war Deutschland zur Pause zweistellig vorne (48:36).

Die ersten Minuten des dritten Viertels waren geprägt von geduldigen Offensivaktionen der Deutschen, die durch einen Dunk von Zipser zum 52:36 kamen (23.). Deutschland kontrollierte die Partie und setzte immer wieder Höhepunkte (59:41, 26.). Man ließ den Ball häufig gut laufen und machte es den Jordaniern schwer zu guten Würfen zu kommen. Aus dem Spiel war der Gegner aber nicht, sondern kämpfte unermüdlich weiter. Voigtmann netzte „for three“ zum 64:45 (29.) und nach 30 Minuten standen die Zeichen eindeutig in Richtung deutscher Erfolg (66:49).

„Deutschland“-Rufe hallten durch die Arena, die deutschen Fans in China zeigten lautstark, dass sie auch weiterhin zu den DBB-Akteuren halten. Es war kein Glanzstück, was die deutsche Mannschaft ablieferte, aber ein Schritt in die richtige Richtung. Danilo Barthel brachte den Vorsprung über die 20-Punkte-Marke, Robin Benzing traf einen Dreier zum 73:49, Maodo Lo besorgte das 75:49 (33.). Das Spiel war entschieden, aber da es im FIBA-Modus eventuell um jeden Punkt gehen kann, musste das Rödl-Team konzentriert bleiben. Und so wurde es am Ende ein deutlicher 96:62-Erfolg, der noch wertvoll sein kann.

Stimmen:

Maxi Kleber: „Heute haben wir so gespielt, wie wir spielen müssen. Wir haben bewiesen, dass wir ein anderes Team sein können. 29 Assists sprechen für sich, wir haben den Ball sehr gut geteilt. Wir haben gezeigt, wie es sein kann und müssen so weitermachen.“

Henrik Rödl: „Das war ein sehr wichtiges Spiel für uns. Jordanien hat uns einen guten Kampf geliefert, aber wir haben heute gut zusammengespielt. Das war für uns der erste Schritt, es folgen zwei weitere wichtige Spiele. Wir sind ein sehr fokussiertes Team, es ist keine Frage, dass alle unbedingt wollen. Heute freue ich für mein Team.“

Für Deutschland spielten:
Dennis Schröder (Oklahoma City Thunder/NBA, 10 Pkt. & 11 Ass.), Maodo Lo (FC Bayern München, 7), Ismet Akpinar (Besiktas Istanbul, 7), Andreas Obst (ratiopharm ulm, 6), Robin Benzing (Basket Zaragoza/ESP, 3) Paul Zipser (FC Bayern München, 12), Niels Giffey (ALBA BERLIN), Johannes Thiemann (ALBA BERLIN, 5), Danilo Barthel (FC Bayern München, 13), Maximilian Kleber (Dallas Mavericks/NBA, 18), Daniel Theis (Boston Celtics/NBA, 7), Johannes Voigtmann (ZSKA Moskau/RUS, 8).

 

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