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Es starteten die fünf Spieler, denen Rödl auch bei den zurückliegenden Partien das Vertrauen geschenkt hatte. Dennis Schröder (Foto), Ismet Akpinar, Paul Zipser, Maximilian Kleber und Daniel Theis (Foto unten re.) waren zwar nicht eigens darauf angesprochen worden, hatten aber sicher den schwachen Start (0:14) gegen Frankreich irgendwo im Hinterkopf. Der sollte heute unbedingt vermieden werden. Doch zunächst bestimmte der Gegner das Geschehen (0:8, 2.), ehe Theis am Korb zum Erfolg kam. Man merkte dem DBB-Team an, dass es unbedingt wollte, aber noch lief es gar nicht rund. Theis erwies sich offensiv als einziger Aktivposten (6:10, Dunk, 5.), bis Akpinar einen Dreier netzte. Per „and one“ besorgte Schröder die erste deutsche Führung (13:12, 7.). Defensiv und offensiv stabilisierte sich Deutschland zunehmend und Schröder tanzte zur Freude der Zuschauer den Gegner zum 19:14 aus (9.).
Deutschland war jetzt drauf und dran, die Partie unter Kontrolle zu bringen (25:18, Niels Giffey, 12.). Maodo Lo (Foto unten li.) hatte starke Szenen, langsam kam die DBB-Auswahl in einen Rhythmus (29:20, 14.). Doch urplötzlich schlichen sich wieder leichte Fehler ins deutsche Spiel, die es der Dominikanischen Republik ermöglichten das Spiel nahezu auszugleichen (29:28, 15.). Johannes Voigtmann stoppte den Lauf der „DomRep“ nach schönem Anspiel von Schröder, kurz später war der Gegner wieder vorne (31:32, 17.). Wie abgerissen war der zwischenzeitliche Spielfluss der Deutschen. Schröder „reparierte“ zwar (39:34, 19.), doch nach den ersten beiden Vierteln hatte man sich eine ordentliche Aufgabe übrig gelassen (39:37).
Auch das dritte Viertel begann nicht so, wie es sich die ING-Korbjäger gewünscht hätten. Man rieb sich immer wieder auf und durfte sich bei Theis und Schröder bedanken, dass nach 23 Minuten weiter eine knappe Führung notiert wurde (43:39). Es machte dem DBB-Team Mühe die gleiche Intensität aufs Feld zu bringen wie die Dominikanische Republik. Dazu fielen die Würfe nicht und man musste befürchten, dass die Partie zun einem echten Zitterspiel wird. Die Dominikanische Republik ging wieder in Führung (43:44, 26.), die deutsche Defense fand keinen Zugriff. Danilo Barthel und Robin Benzing punkteten zum 49:47 (27.) und Schröder war zum 51:47 und zum 52:47 zur Stelle (29.). Das brachte aber keine Beruhigung in die deutschen Reihen, der Gegner kam per Dunking zum 52:52 und per Dreier mit der Sirene zum 52:55 (30.).
Das Momentum war nach einem weiteren Dreier eindeutig auf Seiten der Dominikanischen Republik, es musste jetzt ein Ruck durch die deutsche Mannschaft gehen. Doch nach 31 Minuten lautete der Spielstand 52:60, Auszeit Deutschland. Lo machte mit einem Dreier Hoffnung und Theis verwandelte einen „alley oop“-Pass von Schröder spektakulär (57:60, 33.). Das DBB-Team biss sich förmlich in die Partie hinein und nahm den Kampf an. Barthel punktete (59:60, 34.), es ging jetzt „dreckig“ zu auf dem Spielfeld. Zwei Freiwürfe von Benzing brachten die Führung zurück (61:60, 35.), ebenfalls von der Linie punktete Schröder zum 62:60 (36.). Die „Dom Rep“ kam mittels erneuten Freiwürfen zum 62:64, ehe Danilo Barthel ebenfalls an die Linie geschickt wurde, allerdings einen Versuch liegen ließ (63:64).
Als Solano dann aus der Distanz traf und Vargas unterm Korb punktete, verschärfte sich die Situation für die DBB-Herren weiter (37., 63:69). Rödl reagierte prompt mit der Auszeit. Die Freiwurf-Serie ging weiter, doch auch jetzt ließ Deutschland in Person von Dennis Schröder einen Versuch liegen (64:69, 38.). Besser machte es Teamkollege Barthel, der wenig später auf drei Zähler Rückstand verkürzte (66:69, 38.). Das Spiel blieb ein wahrer Krimi. Ein Stop durch Ablauf der 24-Sekunden-Uhr ermöglichte den DBB-Korbjägern die nächste Freiwurf-Chance, die Zipser sicher nutzte (68:69, 39.). Als dann aber Theis fast mit dem Ablauf der Angriffszeit foulte, durfte Roberts von der Linie weiter punkten (68:70). Fehlwürfe auf beiden Seiten läuteten die letzten 30 Sekunden des Spiels ein. Die Anspannung war nun auf beiden Seiten deutlich spürbar. Nach vergebenem Layup von Schröder wurde lange der Videobeweis um den Ballbesitz bemüht. Danach entschieden die Unparteiischen auf dominikanischen Ballbesitz. Nachdem der letzte Dreierversuch von Barthel nicht den Weg in den Korb fand, endete das Spiel mit 68:70.
Stimmen
Henrik Rödl: „Die Dominikanische Republik hat sehr gut gespielt, ich gratuliere ihr zum Sieg. Es war ein großer Kampf, sehr physisch ging es zu. Wir hatten nie die Kontrolle über das Spiel. Zwar haben wir offene Würfe bekommen, aber kaum getroffen. Der Gegner hat diese Würfe gemacht. Wir sind jetzt natürlich sehr unglücklich. Wir hatten vor dem Spiel großen Respekt vor der Dominikanischen Republik, solche Spiele als vermeintlicher Favorit sind immer schwierig.“
Robin Benzing: „Wir haben mit Angst gespielt und den Gegner machen lassen. Wir hatten viel mehr Druck als die Dominikanische Republik, wir haben schlechte, der Gegner hat gute Entscheidungen getroffen. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen, wir waren nicht gut genug um heute zu gewinnen. Die Dominikanische Republik war hungriger und hat verdient gewonnen. Wir müssen uns schämen, dass wir es nicht mehr wollten. Der Biss hat gefehlt, auch bei mir. Das darf in so einem Spiel nicht sein.“
Maodo Lo: „Wir sind alle riesig enttäuscht. Wir waren heute überall nicht gut und haben unsere Stärken überhaupt nicht genutzt. Es ist ein krasser Schock für uns, da wir nicht gezeigt haben, was wir können. Unsere Körpersprache war nicht, wie sie hätte sein sollen. Es ist ein Disaster, das keiner so erwartet hat.“
Für Deutschland spielten:
Dennis Schröder (Oklahoma City Thunder/NBA, 20), Maodo Lo (FC Bayern München, 10), Ismet Akpinar (Besiktas Istanbul, 3), Andreas Obst (ratiopharm ulm), Robin Benzing (Basket Zaragoza/ESP, 6) Paul Zipser (FC Bayern München, 4), Niels Giffey (ALBA BERLIN, 2), Johannes Thiemann (ALBA BERLIN), Danilo Barthel (FC Bayern München, 9), Maximilian Kleber (Dallas Mavericks/NBA), Daniel Theis (Boston Celtics/NBA, 12), Johannes Voigtmann (ZSKA Moskau/RUS, 2).
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