Die deutschen U16-Mädchen haben das internationale Turnier in Wolomin/Polen (Margo Dydek Memorial in Erinnerung an die großartige, 2,18 m große polnische Spielerin, die 2011 im Alter von nur 37 Jahren verstarb) mit einem Sieg begonnen. Gegen Gastgeber Polen gewann das Team von Bundestrainer Heiko Czach durch eine ganz starke Defenseleistung mit 68:48 (16:9, 20:15, 16:6, 16:18). Morgen geht es mit der Partie gegen Norwegen weiter.

Martha Pietsch, Lina Sontag, Praise Egharevba, Olivia Borsutzki und Franka Wittenberg begannen für Deutschland. Von Beginn an investierten die DBB-Mädchen eine ganze Menge, holten sich gleich in den ersten Minuten drei Offensivrebounds und gingen mit 8:1 in Führung (4.). Dann sammelten sich die Polinnen und setzten die deutsche Auswahl mehr unter Druck (10:9, 3.). Das leidige Problem der Ballverluste spielte jetzt eine Rolle, außerdem wollten die Dreier nicht fallen (0/6). Das DBB-Team ließ die Gastgeberinnen aber nicht vorbei, legte im Gegenteil mit einer starken Lilli Frölich (Foto) wieder vor (16:9, 10.).

Als dann auch der erste deutsche Dreier sein Ziel fand, sah es gut aus für die Czach-Truppe (21:11, Wilke, 12.). Besonders mit der aggressiven und sehr aufmerksamen Defense durfte der Headcoach zu diesem Zeitpunkt zufrieden sein. Die rund 150 Zuschauer feuerten das polnische Team an, aber Deutschland war auch nach 15 Minuten weiter klar vorne (28:15, Dreier Pietsch). Am generellen Spielverlauf änderte sich auch in der Folge nur wenig. Die ING-Korbjägerinnen kontrollierten die Begegnung weitgehend (30:18, 18.), bis vor der Halbzeit die Konzentration etwas nachließ. Doch Borsutzki sorgte schnell wieder für die „gewohnten“ Verhältnisse (36:24).

Beide Teams hatte eine Menge in den Kabinen „vergessen“, denn die ersten Minuten des dritten Viertels waren gespickt mit Fehlwürfen und Ballverlusten. Es fielen kaum Punkte (38:26, 24.), man neutralisierte sich komplett. Paula Graichen, Wittenberg und Pietsch erhöhten den Abstand auf 18 Punkte (44:26, 28.), allerdings konnten sich die DBB-Mädchen nach wie vor am ehesten auf ihre Verteidigung verlassen. Pietsch war jetzt kaum noch zu bremsen und vor dem Schlussabschnitt war mehr als eine Vorentscheidung gefallen (52:30).

Es blieb auch im letzten Viertel bei der klaren Dominanz der Gäste, auch wenn im Gefühl des sicheren Erfolges die Zügel bisweilen etwas schleifen gelassen wurden. Alle zwölf Spielerinnen wurden eingesetzt, alles in allem war es ein gelungener Test auf dem Weg zur EM. „Die Mädels hatten heute richtig Lust zu spielen, sie waren hochmotiviert, das hat man von Beginn an gemerkt. Die Einstellung war wirklich toll. Wir haben defensiv und offensiv nicht alles richtig gemacht, aber wir hatten eine hohe Bereitschaft. Jetzt müssen wir daran arbeiten, dass wir mit dieser Bereitschaft auch unsere Prinzipien aufs Feld bringen. Wir haben überall noch Dinge zu tun, aber wir sind ja auch in einem Prozess und von daher genießen wir jetzt erst einmal das Gefühl, gegen die Gastgeberinnen gewonnen zu haben“, meinte der Bundestrainer anschließend.

Für Deutschland spielten:
Olivia Borsutzki (TS Jahn München, 6), Praise Egharevba (TS Jahn München/TSV München Ost, 4), Hilke Feldrappe (TuS Lichterfelde Berlin), Lilli Frölich (ChemCats Chemnitz, 9), Paula Graichen (TS Jahn München, 4), Zoe Perlick (TSV Hagen 1860), Martha Pietsch (TuS Lichterfelde Berlin, 20), Lina Sontag (TuS Lichterfelde Berlin, 9), Helen Spaine (TuS Lichterfelde Berlin, 2), Genevive Wedemeyer (BG Hamburg-West, 6), Clara Wilke (ALBA Berlin, 5), Franka Wittenberg (MTV Wolfenbüttel/Eintrach Braunschweig LionPride, 3).

Boxscore

Länderspiele
Sa., 10. August 2019, 16.00 Uhr: Deutschland – Norwegen (Wolomin/POL)
So., 11. August 2019, 10.00 Uhr: Deutschland – Litauen (Wolomin/POL)

Do., 15. August 2019, 17.00 Uhr: Deutschland – Tschechische Republik (Chemnitz)
Fr., 16. August 2019, 11.00 Uhr: Deutschland – Tschechische Republik (Chemnitz)