Nachdem deutlichen Achtelfinalaus gegen Gastgeber Türkei, stand heute das erste von insgesamt drei Platzierungsspielen gegen Guinea an. Nach einer starken ersten Halbzeit, machte es das Team von Bundestrainer Dirk Bauermann nochmal spannend, schaffte es aber die Partie in den Schlussmomenten mit 69:65 (20:19, 26:12, 10:13, 13:21) für sich zu sichern und kämpft damit morgen um den Einzug in die Top 10.

Früher Rhythmus

Fynn Lastring stellte im ersten Ballbesitz auf 3:0. Danach erstmal Guinea am Zug, die ebenfalls von außen netzten. Das deutsche Team fand seinen offensiven Rhythmus aber und konnte sich nach Ivan Crnjacs Dreier erstmalig absetzen (17:13). Auch in der Defense wirkten die DBB-Jungen wacher als noch gegen die Türkei und schafften es den Guineern einfache Würfe wegzunehmen. Jervis Scheffs rundete ein gelungenes erste Viertel mit zwei erfolgreichen Freiwürfen ab.

Deutschland im Flow

Nach ausgeglichenen Angangsminuten im zweiten Viertel, kam das deutsche nach Clemens Sokolovs Punkten zum ersten Mal richtig in Fahrt (23:21). Scheffs und Brüggemann fanden Lücken in der gegnerischen Defensive, während Crnjac seinen nächsten Dreier traf. Scheffs machte den 17:0-Lauf komplett und hob die deutsche Führung auf 39:21, (18.). Guinea wehrte sich, konnte den Rückstand auf wegen weiterhin vielen Fouls nur auf 15 Punkte reduzieren (46:31).

Fotos: DBB/Berger

Tür bleibt offen

Zu Beginn der zweiten Hälfte traf Baumer per Dreier, was zum deutschen Verdruss aber eines der wenigen Highlights im dritten Viertel bleiben sollte. Guinea stellte auf Zonenverteidigung um, was den DBB-Jungen sichtlich Probleme bereitete. Zu allem Überfluss mehrten sich die deutschen Fehler im Aufbau und Passspiel, wodurch Guinea die Transition nutzte um binnen weniger Minuten auf 50:42 zu stellen. Kenan Reinharts Dreier kam zum richtigen Zeitpunkt, brachte aber keine Ruhe ins deutsche Spiel. Trotzdem gingen die U17-Jungen mit einem 56:44 ins Schlussviertel. Deutschland wackelte weiter und konnte sich defensiv nur über Fouls helfen, die Guinea aber weiter am Comeback arbeiten ließen. Mitte des letzten Viertels drohte die Partie gänzlich zu kippen. Der Druck auf den Ballführer sorgte abermals für schnelle gegnerische Punkte und die deutsche Führung schrumpfte auf zwei Punkte. Luka Stojic antwortete per Dreier, den Guinea aber ebenfalls von downtown zum Ausgleich konterte (63:63, 39.). Dann überschlugen sich die Ereignisse. Deutschland mit einer Shotclock-Violation, die Guinea aufgrund eines anschließenden Ballverlust nicht bestrafen konnte, sondern Baumer an die Linie schickte (64:63). Deutschland defensiv griffig und Stojic erhöhte auf 67:63). Mit einem Dunk von Declan Duru endete die Partie 69:65 und Deutschland geht damit in die Platzierungsspiele 9-12.

„Nötige Nervenstärke“

Bundestrainer Dirk Bauermann: „Nach einem etwas unsicheren Start haben wir uns in der ersten Halbzeit gut akklimatisiert und uns eine deutliche Führung erspielen können. Allerdings weiß man auch, dass Teams auf diesem Niveau keine Spiele abschenken und man sich auf Führungen nicht ausruhen darf. Die Zonenverteidigung hat uns dann ordentlich Probleme bereitet und wir hatten Probleme Guinea Inside zu stoppen. Am Ende sind wir aber cool geblieben und haben das Spiel mit der nötigen Cleverniss gewinnen können. Mit Frankreich erwartet uns morgen natürlich ein Top-Team, das vor dem Turnier andere Ambitionen hatte.“

Boxscore

Für Deutschland spielten
Name Punkte Verein
Milo Alexander Murray dnp BBU’01/Orange Academy
Kenan Reinhart 5 RheinStars Köln
Julis Baumer 9 Porsche BBA Ludwigsburg
Declan Duru 5 Real Madrid/ESP
Fabian Kayser 3 Gartenzaun24 Baskets Paderborn
Luka Santiago Stojic 13 KK Medvescak/CRO
Ivan Crnjac 13 Eintracht Frankfurt/FRAPORT SKYKLINERS
Fynn Lastring 7 VfL SparkassenStars Bochum
Jervis Scheffs 10 BBU’01/Orange Academy
Clemens Sokolov 2 Post SV Nürnberg
Nevio Bennefeld dnp ALBA BERLIN/Lok Bernau
Tom Bruggemann 2 Paderborn Baskets