Tristan da Silva, jüngerer Bruder von Herren-Nationalspieler Oscar da Silva, spielt künftig in der NBA. Beim Draft 2024 in Brooklyn schlugen die Orlando Magic an 18. Stelle zu und sicherten sich die Rechte am gebürtigen Münchner. Der 23 Jahre alte Forward könnte also in der kommenden Saison zusammen mit den Wagner-Brüdern Franz und Moritz ein deutsches Trio bei den Magic komplett machen.

Da Silva spielte früher in Deutschland für die DJK München, IBAM München und für MTSV Schwabing, ehe er vier Jahre auf dem College bei den Colorado Buffaloes aktiv war. Schon vor dem Draft war ihm „prophezeit“ worden, dass er in der ersten Runde ausgewählt würde.

Als er von NBA-Commissioner Adam Silver aufgerufen wurde, umarmte da Silva zunächst seine Familie, die in traditionell bayrischer Tracht im Barclays Center in Brooklyn erschienen war. Da Silva selbst präsentierte sich in einem rot-schwarzen Anzug und zeigte auf der Bühne stolz das Innenfutter seines Jacketts, welches auf der einen Seite die brasilianische Flagge und auf der anderen Seite das blau-weiße Karomuster der bayerischen Flagge zeigte – komplett mit dem bayerischen Wappen und u.a. dem Wappen der Stadt München.

Im vierten Jahr für die Buffaloes kam da Silva durchschnittlich auf 16 Punkte, 5,1 Rebounds, 2,4 Assists und 1,5 Steals. Starke Werte, die ihm die Perspektive auf einen Back-up Spot hinter Franz Wagner geben. „Einfach guten Basketball“ könne er für die Magic liefern, sagte er in einem Interview nach dem Draft beim Orlando Sentinel. „Die richtigen Plays, die richtigen Entscheidungen. Ich werde meine Stärken auf dem höchstmöglichen Level einbringen und jeden Tag hart arbeiten.“

Magic Team-Präsident Jeff Weltman sagte: „Wir wollten uns im Draft bei den Punkten Shooting, Skill und Basketball-IQ verbessern und größer werden. Diese vier Dinge mit dem 18. Pick abzuhaken, damit haben wir unser Ziel erreicht.  Da Silva ist ein einzigartiger Spieler. Er ist unglaublich geschickt und einer der Spieler mit dem höchsten Basketball-IQ in diesem Draft – vielleicht sogar in vielen der letzten Drafts.“

An erster Stelle im Draft wurde das französische Talent Zaccharie Risacher ausgewählt. Die Rechte am 19-Jährigen sicherten sich die Atlanta Hawks. Auch der zweite Pick kommt aus Frankreich: Center Alex Sarr wurde von den Washington Wizards gedraftet. Zusammen mit Tidjane Salaun (an sechster Stelle zu den Charlotte Hornets) und Pacome Dadiet (bisher Ratiopharm Ulm, an 25 zu den New York Knicks) waren es in der 1. Draft-Runde gleich vier Franzosen.

Hukporti zu den Mavericks

Mit dem 58. und letzten Pick der 2. Runde wurde in der zweiten Draft-Nacht auch noch der zweite deutsche Spieler ausgewählt. Center Ariel Hukporti steht künftig möglicherweise im Kader der New York Knicks, nachdem die Dallas Mavericks die Rechte an ihm direkt nach dem Draft nach New York tradeten.

Der 2002 in Stralsuind geborene 2,13-Meter-Mann begann seine Profikarriere in Ludwigsburg, war in Litauen aktiv, spielte dann  mehrere Jahre für Melbourne United in Australien, ehe er im Frühling 2024 zu den MHP Riesen Ludwigsburg zurückkehrte. Hukporti hat mit der physischen Präsenz seine Stärken vornehmlich unter den Körben. Bei den Knicks könnte er auf den deutschen Center Isaiah Hartenstein treffen, der in der vergangenen Saison überzeugte. Als Free Agent könnte Hartenstein allerdings auch bei einem anderen Team unterschreiben.